Oft zu wenig beachtet werden bei einem Handwerkerauftrag die Anfahrtskosten. Diese können neben Material und Arbeitszeit merklich ins Gewicht fallen. Dabei richten sich die Kosten je nach Entfernung, Verkehrslage und dem Tarif des Handwerkers. Wir zeigen Ihnen in diesem Blogbeitrag, wie Handwerker ihre Anfahrtskosten berechnen und was Sie dabei als Verbraucher wissen und beachten sollten.

Wie werden die Anfahrtskosten berechnet?

Normalerweise fallen die Anfahrtskosten nach gefahrenen Kilometer an bzw. nach der Anfahrtsdauer. Als Basis dient ein fester Kilometersatz oder eine Stundensatz. Aber auch eine individuelle Vereinbarung ist nicht unüblich. Wie hoch Stunden- oder Kilometersatz ist hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:

  • der Art und dem Umfang der Arbeit
  • der Qualifikation und Erfahrung des Handwerkers
  • der Größe und dem Standort des Betriebs
  • der Konkurrenzsituation auf dem Markt
  • der gesetzlichen Mehrwertsteuer

Sie sollten wissen, dass es hierzu keine gesetzliche Regelung gibt, wie hoch Anfahrtskosten sein dürfen. Aber der Handwerker muss klar darlegen, wie die Anfahrtskosten zustande kommen und diese explizit ausweisen. Er darf dabei keine unangemessenen Preise verlangen. Zudem muss vorab deutlich für den Verbraucher sein, wie hoch die Anfahrtskosten circa sein werden – denn daran orientiert können sich Kunden entscheiden, ob der Auftrag erteilt wird oder nicht.

Was sollten Sie als Verbraucher beachten?

Anfahrtskosten sollte stets vorab geklärt und schriftlich bestätigt werden. Somit vermeiden Sie Überraschungen beim Erhalt der Rechnung. Online können Sie ein Anfahrtskostenrechner für Handwerker nutzen. Des Weiteren sind folgende Tipps nützlich:

Angebotsvergleich

Mehrere Angebote einholen ist das A und O auch bei Handwerkeraufträge. Ihr Augenmerk sollte auf die Einzelpositionen gelegt werden: Arbeitszeit, Material und Anfahrt. Natürlich ist der Gesamtpreis auch ausschlaggebend.

Aufträge kombinierbar?

Es könnte sein, dass der Handwerker in Ihrer Nähe weitere Aufträge hat. Deshalb hat es sich in der Praxis schon ausgezahlt anzufragen, ob der Zeitpunkt günstiger gelegt werden kann. Hier könnte man eine Pauschale und Rabatte vereinbaren.

Handwerker aus der Region?

Stellen Sie einen Vergleich an: Handwerker aus der Region oder weiter entfernter Handwerker mit niedrigeren Stundensatz?

Exakte Abrechnung

Prüfen Sie nach, dass der Handwerker korrekt abgerechnet hat. Schauen Sie genau hin, wie viele Kilometer oder Zeit tatsächlich berechnet wurde. Bei Unstimmigkeiten oder Zweifeln zu den Angaben, können Sie Widerspruch einlegen.

Wie können Sie unnötige Kosten vermeiden?

Um unnötige Kosten zu vermeiden, sollten Sie folgende Punkte beachten:

Vorbereitungen

Der Arbeitsplatz sollte so gut wie möglich vorbereitet sein. Das heißt, alles wegräumen, was den Handwerker stören oder behindern könnte. Denn das reduziert die Gesamtarbeitszeit und damit die Kosten.

Informationen für den Handwerker

Sie können den Handwerker vorab aufklären, welche besondere Situation bei der Anfahrt besteht. Gibt es beispielsweise Baustellen, Parkplätze oder Zufahrtswege. Der Handwerker kann so unnötige Umwege vermeiden.

Ihre Erreichbarkeit

Wenn der Handwerker kommt, sollten Sie auch zuhause sein. Termine absagen oder verschieben, so früh wie möglich! Der Handwerker könnte so die Anfahrtskosten berechnen auch ohne Durchführung der Arbeiten.

Fazit

Im Gesamtpreis enthalten sie Anfahrtskosten, die nicht unterschätzt werden sollten. Informieren Sie sich vorab und lassen Sie sich die Kosten schriftlich bestätigen. Vergleichen Sie, verhandeln Sie Rabatte und Pauschalen – damit vermeiden Sie unnötige Kosten. Denn haben Sie es mit in der Hand, einen fairen Preis zu bekommen.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von markus